Die Original Ritterguts Gose ist ein altes traditionsreiches Weizenbier in, um und seit etwa 1730 aus Leipzig. Den Ursprung hat das obergärige Bier im heuten niedersächsischen Goslar durch die die Gose fließt.
In einer Niederschrift von 1727 (Saxonia vetus et magna in parvo, oder: Beschreibung des alten Sachsen-Landes ...) ist das Goslarsche Bier kurz erwähnt:
Im Vorfeld sollte man wissen, in diesem Buch ist der Stauferkönig Phillip von Schwaben, jüngster Sohn des Kaisers Barbarrosa, als legitimer Kaiser genannt und der Welfenkönig Otto IV von Braunschweig schlicht als Anti-Caesare.
Dies zählt zeitlich zu dem deutschen Thronstreit der etwa 1198 begann. 1204 war die Stadt Braunweig in fester Hand des Staufenkönigs Phillip bzw. Keyser Phillipo "anhengig".
" ... 1205. erstiegen die Bürger von Braunschweig, auf gedachten Ottonis (Otto IV.) als ihren Herrns Befehl, diese Stadt bey Nacht, plünderten Kirchen und Heuser 8. Tage lang, und verbranten viele derselben. Als sie aber hernach besagten Ottonis, als neuen und allein regirendem Kayser, anhengig wurden bekamen sie von ihm grosse Freyheiten, also das sie sich nach und nach gar statl. widerum erholeten: Wozu auch ihr Bier, welches man dem Wasser nach die Gose nennt, und der gesunden Eigenschafft wegen dem Gardelebischen gleich achtet, viel geholfen.
Als der Autor (Schneiderus) dieses Bier Anno 1643 bei seinem durchreisen tranck, kam die Wirthin bald in die Stube getreten und sagte: "Nun ihr (ihr)erlichen Freunde supet, dann ick hebbe de Tonne umgerurt, es werde baß schecken!" Es sahe aber dicker als Hefen, und keinem anmuthigem Tranke ähnlich: Doch hat es mir und anderen, so damals mitgetruncken, keine Ungelegenheit oder Blehung erreget. (*)
(*) Denn man pflegt in gemeinen Spruch = Reimen davon zu sagen: Es ist zwar ein sehr gutes Bier die Goslarische Gose; doch wenn man meint / sie sey im Bauch / so liegt sie in der Hose.
In Leipzig haben wir diese Köstlichkeit dem "Alten Dessauer" Fürst Leopold von Anhalt-Dessau zu verdanken.
Bei einem Durchritt, oder Fahrt hielt seine Hoheit an einem heißen Augusttag in der heute als Gosenschenke bekannte Wirtshaus. Der Wirt brachte ihm sein bestes Bier, was aber dem durstigem Fürsten fürchterlich schmeckte.
Dem damaligen Bierzwang war es zuverdanken das man einfach kein gutes Bier ausschenken durfte. Der Dessauer hatte Gnade und bedauerte diesen Umstand so sehr, dass er dem Wirt versprach ihm ein besseres Bier zu geben und eine Lizenz dazu.
Und der Fürst hielt sich daran. So war die Stunde der Gose in Leipzig gekommen. Das Goserezept geht auf die in Glauditz gebraute Gludscher Gose zurück. (Glauditz ist/war ein Dorf bei Dessau.)
Die Original Ritterguts Gose ist heutzutage vergleichbar mit dem Berliner Weiße, es ist jedoch deutlich säuerlicher, recht trüb und mit Salz & Koriander versetzt.
- sehr zu empfehlen mit Leipziger Allasch, welches man als Regenschirm bezeichnet.
- Prost!
- Wer es nicht probiert ist selber Schuld
Goseanna Lipsia!
"Wennste probst der Gose Saft, Wappne dich mit Heldenkraft! Denn de weest nich, wärd dei Magen Ja und Amen derzu sagen? Drum bevor de rechte Hand noch ums Stengelglas sich wand, leg aus Vorsicht deine linke, Uf de Stuwendhiereklinke!"
(Leipziger Humordichter Edwin Bormann)