Machandel ist eine alte Wacholderspirituose die aus dem Genever oder Jenever entstanden ist. Den Machandel Wacholder gibt es seit 1776 und stammt aus der Danziger Region Tiegenhof. Also eine typisch preußische Spirituose. Zeitlich gesehen sind wir in der Friedrich II. Ära. Als Gin kann man ihn nicht bezeichnen, wenn man dem englischen Erlass von 1690 noch Bedeutung beimisst, der Machandel besteht nicht aus englischem Getreide. Auch ist die Machart kein Old Tom (eine leicht gesüßte Spirituose) oder London Dry ( etwa ab 1790 vierfachdestilliert und trocken ). Erwähnt werden sollte hier auch noch der Steinhäger, den es seit etwa 1850 gibt, dieser ist ebenfalls eine auf Wacholder basierte Spirituose.
Wie trinkt man am besten den Machandel? Wenn man es pur genießen möchte ist gekühlt die richtige Entscheidung, ansonsten bitte weiter lesen. Es gibt einen alten Brauch der speziell mit dem Danziger Wacholder in Verbindung steht: Pflaumen, am besten Backpflaumen mit Kern, in Machandel einlegen. (Wie lange ist leider nicht belegt.) Sodann spießt man die Pflaumen mit einem Zahnstocher auf (aus Holz natürlich). Eine Pflaume auf Spieß wird mit Machandel im Glas aufgefüllt gereicht. Die Pflaume wird im Mund schön zerkaut, der Kern bleibt wo er ist im Mund, und der Schnaps wird dann ebenfalls noch aufgenommen. Das könnte also etwas voll werden. Und damit man den Überblick nicht verliert, wird in der ganzen Zeit der Spieß und das Glas in der einen und anderen Hand gehalten. Wenn man dann fertig gekaut und gemengt und geschluckt hat, wird der Kern in das Glas gespuckt und zu Letzt der Holzspieß durchgeknickt als "Dach" auf den Kern gelegt. Tut man das nicht, oder vergisst etwas oder die Reihenfolge, muss derjenige die nächste Runde ausgeben. Auch musste man darauf achten, dass das Spießchen nicht verkehrt in das Glas gelegt wurde. Die geknickte Mitte soll nicht den Boden des Glases berühren!
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